Beschlussvorlage - GV Hokir/20/14455

Sachverhalt:

Entwurf von SOINI ASSET zur Naturerlebnisstation, entwickelt in Absprache mit dem Bürgermeister und der HoWido GmbH:

Naturerlebnisstation Hohen Wieschendorf
Informieren | Begegnungen | Ruhen | Kommunizieren


Ein großer Teil der Küsten und der Wasserflächen der Wismarbucht sind Bestandteil von Gebieten von Gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB). Es handelt sich um das FFH-Gebiet „Wismarbucht“ (DE 1934-302) und das Europäische Vogelschutzgebiet „Wismarbucht und Salzhaff“ (DE 1934-401). Sowohl für das FFH-Gebiet, als auch für das Europäische Vogelschutzgebiet gibt es abgeschlossene FFH-Managementpläne. Die Schutzerfordernisse der GGB erfordern auch Maßnahmen zum Schutz von Tierarten und deren Lebensräumen. In der Wismarbucht besteht die „Freiwillige Vereinbarung Wismarbucht“.

Zielstellung ist die Errichtung einer Naturerlebnisstation, die den Besuchern die Ökologie des Küstenraumes näher bringt und das Naturthema in den Fokus setzt. Bei den Besuchern soll somit die Sensibilität für den Naturschutz und die nachhaltige Nutzung der Küstengewässer geweckt werden.

Erlebnisstation für Natur & Tourismus:

Die Erlebnisstation vereint das Naturthema der Ostseeregion mit den vielfältigen touristischen Angeboten für die Besucher. Ein Mix aus Informationspunkt, Natur-Erlebnisstation als auch Veranstaltungsraum ermöglicht eine vielfältige Nutzung als auch breitenwirksame Aufmerksamkeit.

In dieser Station soll Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt des Küstenraumes, insbesondere mit fischereilichem Bezug, vermittelt werden. In Form von Präparaten (Dermoplastiken und Alkoholpräparate) sollen Fische, Vögel und Säugetiere zur Schau gestellt werden. In Veranstaltungsreihen und Vorträgen werden die verschiedenen Aspekte von fischereilicher Nutzung wie auch der Flora & Fauna betrachtet und Besuchern vorgestellt. Zielstellung ist es, regelmäßig und bedarfsorientiert öffentliche Veranstaltungen durchzuführen.

Die Naturerlebnisstation soll weiterhin ein Anlauf- und Ausgangspunkt für den Umwelt- und Naturtourismus in der Region werden. Von dieser Touristeninformation aus werden naturkundliche Wanderungen mit unterschiedlichen Themen für alle Altersgruppen angeboten.

Die Station soll mit Fachliteratur, Experimentiermaterial und Technik (Ferngläser, Computer usw.) ausgestattet werden. Es sollen auch Angebote für Schulen geschaffen werden, Projekttage durchzuführen.

Darüber hinaus ist dieser Ort auch ein Informationspunkt für den weiteren, touristischen Informationsbedarf. Neben dem Naturthema werden die weiteren Angebote der Küstenregion vorgestellt und Touristen eine Anlaufstelle für die Freizeitplanung eröffnet.

Partner:

Folgende Partner sind „mit im Boot“ und bereit, diese Veranstaltungen durchzuführen:

• Verein Langenwerder zum Schutz der Wat- und Wasservögel e. V.
• Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Nordwestmecklenburg und Wismar e.V.
• Landschaftspflegeverband Nordwestmecklenburg e.V.
• Gemeinde Hohenkirchen
• Bades Huk + Hohen Wieschendorf GmbH

Qualifizierte, naturschutzorientierte Bildungsangebote gibt es bisher zwischen Priwall und Salzhaff nicht. Es gibt zwar einige private Anbieter, diese Angebote entsprechen aber meist nicht den fachlichen Ansprüchen des Zielpublikums. Insgesamt zeigen sich die Entwicklungen, dass das Thema Natur für den Tourismus einen besonderen Stellenwert einnimmt. Hiermit wird der sanfte Tourismus in der Natur mit Wissen über die Natur vereint.

Bei Groß Schwansee betreibt der NABU derzeit eine mobile Naturstation. Mit dieser Station ist eine Zusammenarbeit geplant.
 

Gemeinsames Ziel:

Durch die Entwicklungen rund um Bades Huk und die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist eine enge Verbundenheit zwischen der Gemeinde und der HoWiDo GmbH entstanden. Es wurde an diesem Standort schon viel gemeinsam geschafft und dabei der behutsame Umgang mit der Natur schon von Anfang an gelebt. Um das gemeinsame Ziel eines sanften Tourismus innerhalb der naturschönen Ostseeküste weiter zu verfolgen, wird für diesen Zweck das Grundstück vom Investor zur Verfügung gestellt. Ein Gebäude in dieser Lage – mit direktem Blick auf die Salzwiesen, die Ostsee und angebunden an die Rad- und Wanderwege – unterstreicht die besondere Bedeutung dieses Themas.

Lage:
Die Naturerlebnisstation wird an dem östlichen Ende des neugebauten Parkplatzes in Hohen Wieschendorf errichtet. Mit direktem Ausblick auf die Salzwiesen, dem FFH-Gebiet sowie freiem und erhöhtem Blick auf die Ostsee ist diese Lage prädestiniert für die Inbetriebnahme der Naturerlebnisstation. Darüber hinaus führt der neu angelegte Rad- und Wanderweg direkt an dem Gebäude vorbei, der Einheimische, Touristen und Interessierte für eine Rast und Erholung in das Gebäude einlädt. Der öffentliche Parkplatz bietet zusätzliche positive infrastrukturelle Möglichkeiten, um auch Interessierte via PKW anzusprechen.
 

Architektur:
Eine leichte, offene, einladende Architektur ist für den Zweck vorgesehen. Ein, bei Bedarf temporärer, moderner Bau mit großen Glasflächen wird für die ganzjährige Nutzung ausgestattet und für eine Pachtzeit von zunächst 5 Jahren angemietet.
Die voraussichtliche Fläche beträgt 50-60qm Fläche, die beispielsweise mit den Präparaten, Vitrinen und Einrichtungsgeständen möbliert wird. Weiterhin können Präsentation, Vorträge oder Versammlungen für Jung und Alt an diesem Standort stattfinden.
 

Temporäre Nutzung:
Der Eigentümer des Parkplatzes, die HoWido GmbH, stellt am östlichen Ende das Areal für die Errichtung eines temporäreren Gebäudes zur Verfügung. Stromanschlüsse liegen an. (Kaltwasser & Abwasser muss geprüft werden) WC-Einheiten können im zukünftigen Rezeptionsgebäude auf dem Parkplatzareal genutzt werden.
Das Gebäude wird auf Punktfundamenten errichtet und wird via LKW an den Standort transportiert. Die Montage erfolgt innerhalb weniger Tage und kann jederzeit bei Bedarf wieder abtransportiert werden, bzw. an einem anderen Ort weiterverwendet werden.
Der Bau erhält eine Terrasse und eine adäquate und moderne Zuwegung passend zu den Außenanlagen des gesamten Gebietes rund um die Marina.

Beschlussvorschlag:

Die Gemeindevertretung Hohenkirchen beschließt, die Errichtung der Naturerlebnisstation wie beschrieben am vorgeschlagenen Standort gemäß dem vorgeschlagenen Design.

Finanzielle Auswirkungen: