Beschlussvorlage - BV/12/25/067

Derzeit betreiben drei Strandkorbvermieter ihre Strandkorbvermietungen ohne Stromversorgung, was den Betrieb in mehreren Bereichen erheblich einschränkt. So können wichtige elektronische Geräte wie ein erforderliches Kassensystem, Kaffeemaschine, Kühlschränke für Getränke oder auch eine Beleuchtung nicht genutzt werden. Darüber hinaus ist es nicht möglich, Mobilgeräte zu laden oder Laptops zur Verwaltung der Strandkorbbuchungen einzusetzen. Ein Vermieter hat daher den Wunsch geäußert, eine Stromversorgung zu installieren – idealerweise durch Solarenergie, um sowohl unabhängig als auch umweltfreundlich zu agieren.

Jedoch gestaltet sich die Umsetzung dieses Vorhabens als herausfordernd: Zum einen fehlen die erforderlichen Genehmigungen, da das betreffende Strandgebiet unter Schutz steht und bauliche Veränderungen oder die Installation größerer Anlagen strengen Auflagen unterliegen. Zum anderen ist die Anschaffung von Solartechnologie samt Speichersystemen mit erheblichen Kosten verbunden. Mehrere Angebote wurden bereits eingeholt, um eine geeignete Lösung zu finden.

Zusätzlich stellt die salzhaltige Luft eine besondere Belastung für technische Anlagen dar, was die Lebensdauer der Solarmodule und Batterien negativ beeinflussen könnte. Ein Gespräch mit dem betreffenden Vermieter hat am 28.04.2025 stattgefunden, und man hat sich vorerst darauf verständigt, auf die Anschaffung von Solarmodulen zu verzichten, aber in 2026 eine passende Lösung parat zu haben.

Die Kurverwaltung empfiehlt die Methode des „Stromdurchschießens“. Das moderne Bodenverdrängungsverfahren ermöglicht quasi einen „minimalinvasiven Eingriff“ – ähnlich wie bei einer chirurgischen Operation, bei der nur kleinstmögliche Verletzungen auftreten. Der Einsatz einer Erdrakete ist zudem in aller Regel günstiger als das übliche Verlegen von Rohrleitungen oder Kabelanschlüssen beispielsweise für die Photovoltaikanlage. Für den Auftraggeber fallen beim Einsatz der Erdrakete Kosten von ca. 20 bis 40 EURO pro Meter an. Dieses Vorgehen muss vorab mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt geklärt werden.

 Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ostseebad Boltenhagen beauftragt die Kurverwaltung mit der Prüfung, ob durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) eine Genehmigung zur Herstellung einer Stromversorgung mittels Erdraketenverfahren erteilt werden kann.
Sofern eine entsprechende Genehmigung vorliegt, sind Angebote für die Umsetzung einzuholen und die erforderlichen Schritte zur Beauftragung einzuleiten.
Die hierfür benötigten finanziellen Mittel sind im Wirtschaftsplan 2026 zu berücksichtigen.