Beschlussvorlage - GV Bolte/20/14253

Sachverhalt:

Die Gemeinde Ostseebad Boltenhagen hat ihre Verkehrsuntersuchung für das Ostseebad um Detailuntersuchungen ergänzt. Es handelt sich hierbei insbesondere um Möglichkeiten der verkehrlichen Anbindung des Gebietes des Bebauungsplanes Nr. 38 an die Klützer Straße und um eine optimierte verkehrliche Anbindung des Parklatzes am Weidenstieg zur Entlastung der Ostseeallee.

Während die Diskussion und Entscheidungsfindung zur weiteren Vorgehensweise für den Bebauungsplan Nr. 38 noch läuft, soll unabhängig davon auf der Grundlage der Entscheidung zur Zufahrtslösung für den Parkplatz Weidenstieg eine Optimierung der Verkehre für die Saison 2020 vorbereitet werden. Das in Abstimmung mit dem Planungsbüro Mahnel für die detaillierte Untersuchung hinzugezogene Büro LOGOS, Ingenieur- und Planungsgesellschaft mbH, Rostock, hatte hierzu einen Vorschlag am 17.07.2019 gereicht. Die Vorschläge für die verkehrliche Betrachtung des Parkplatzes Weidenstieg wurden im Rahmen der Sitzung des Bauausschusses ausgiebig diskutiert. Sie finden sich maßgeblich unter Punkt 3 der verkehrstechnischen Untersuchung wieder. Hierbei sind zwei Umverteilungsvarianten untersucht worden, die detailliert dargestellt sind.

Der Vorzug wurde auf die Variante 2 gelegt. In der Umverteilungsvariante 2 werden die Richtungsverkehre in der Rudolf-Breitscheid-Straße wie im Bestand beibehalten. In der Straße Weidenstieg wird die Befahrung auf eine Richtung beschränkt und nur noch in Richtung der Ostseeallee. Der Parkplatz Weidenstieg ist dann über die Rudolf-Breitscheid-Straße zu erreichen. Das Gebiet kann damit über die Straße Weidenstieg und die Friedrich-Engels-Straße verlassen werden. Mit dieser Variante wird der Verkehr in der Straße Weidenstieg durch Einrichtungsverkehr und der damit einhergehenden geringen Verkehrsbelastung deutlich reduziert. Die Zielverkehre des Parkplatzes werden auf der Rudolf-Breitscheid-Straße bebündelt. Durch die Konzentration der Verkehre auf eine Zufahrts- und Ausfahrtsstraße werden vor allem am dreiarmigen Knotenpunkt Weidenstieg/Rudolf-Breitscheid-Straße die Konfliktpunkte im Knotenbereich reduziert. Dadurch werden die Verkehre in dem betrachteten Gebiet rund um den Parkplatz geordnet, was positive Auswirkungen auf den Verkehrsablauf im gesamten Gebiet hat.

Detaillierte Beschreibungen zur Variante und zur Ermittlung der Vorzugsvariante finden sich im Gutachten. Es wurde eingeschätzt, dass die Variante 2 die meisten Verbesserungen für den Ortsbereich bewirken kann. In dieser Variante werden die Zielverkehre des Parkplatzes vom Knoten Ostseeallee/Weidenstieg zum Knoten Klützer Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße verlagert. Der Kreisverkehr ist aus Richtung Osten ausreichend leistungsfähig. Der Verkehrsfluss auf der Ostseeallee verbessert sich, da im Knotenpunkt Ostseeallee/Weidenstieg keine Abbiegeverkehre in Richtung Parkplatz auftreten und der Geradeausverkehr ohne Behinderung durch wartende Fahrzeuge im Abbiegeverkehr fließen kann. Am Knoten Klützer Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße entsteht dadurch ein erhöhter Abbiegeverkehr von der Hauptrichtung in Richtung Parkplatz. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Knoten Klützer Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße bereits im Bestand höher belastet ist, als der Knoten Ostseeallee/Weidenstieg. Rechnerisch kann der Knoten Kützer Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße die zusätzlichen Verkehre aufnehmen und behält dabei eine gute Leistungsfähigkeit des Verkehrsablaufs. Des Weiteren werden bei der Verkehrsführung der Variante 2 die Reserven, welche die Rudolf-Breitscheid-Straße besitzt, genutzt, ohne das weitere umliegende Straßen überwiegend mehr belastet werden. Die Verkehre in der Straße Weidenstieg werden reduziert und somit ist eine Verbesserung der Lärm- und Schadstoffimmissionen im Bereich Weidenstieg zu erwarten.

Bei der Umverteilungsvariante 2 ist außerdem auch unter Zunahme der Neuverkehre eine gute Leistungsfähigkeit an allen betroffenen Knotenpunkten zu erwarten. Bei der Umsetzung einer veränderten Verkehrsführung ist darauf zu achten, die wegweisende Beschilderung für den Parkplatz dementsprechend anzupassen. Innerhalb der Vorzugsvariante 2 ist es wichtig, vor allem dem Verkehr auf der Ostseeallee ausreichend Informationen in Bezug auf die Zufahrt zum Parkplatz Weidenstieg zu geben. Erfahrungsgemäß dauert es eine gewisse Eingewöhnungszeit bis eine veränderte Verkehrsführung greift und auch von allen Verkehrsteilnehmern (Ortskundige und Ortsunkundige) angenommen wird.

Beschlussvorschlag:

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Ostseebad Boltenhagen beschließt die Umsetzung der Umverteilungsvariante 2 der Verkehrsuntersuchung für die Zufahrt zum Parkplatz Weidenstieg. Der Modellbetrieb ist möglichst für die laufende Saison vorzubereiten. Im Rahmen der Untersuchung ist die Verkehrsmenge aufzunehmen, um Rückschlüsse auf die Auswirkungen des fließenden Verkehrs auf die vorhandene Wohnbebauung ermitteln zu können.

Finanzielle Auswirkungen: